Inhalt

Umstellung der Abwassergebühren

Mehr Fairness bei den Abwassergebühren in Bad Salzdetfurth durch Gebührensplitting

Die Stadt Bad Salzdetfurth setzt zukünftig auf eine faire Verteilung der Kosten für die Abwasserentsorgung, die nun auch Umweltaspekte einbezieht: das sogenannte Gebührensplitting. Dieses moderne System der Abwassergebührenberechnung berücksichtigt nicht mehr ausschließlich den Frischwasserverbrauch, sondern differenziert zwischen Schmutz- und Niederschlagswasser.

Warum Gebührensplitting?

Die Einführung des Gebührensplittings in Bad Salzdetfurth ist eine Reaktion auf rechtliche Vorgaben und das wachsende Bewusstsein für eine gerechtere und nachhaltigere Kostenverteilung. Bislang wurden die Abwassergebühren primär nach dem verbrauchten Frischwasser berechnet. Dieses System berücksichtigte bisher nicht, dass von großen versiegelten Flächen viel mehr Regenwasser in die Kanalisation gelangt, obwohl der Frischwasserverbrauch möglicherweise gering war. Umgekehrt zahlten Haushalte mit hohem Wasserverbrauch, aber wenig befestigten Flächen, unverhältnismäßig hohe Gebühren.

Das Gebührensplitting schafft hier Abhilfe, indem es die Gebühren für die Nutzung der öffentlichen Entwässerungsanlagen präziser an der tatsächlichen Inanspruchnahme ausrichtet.

So soll es in Bad Salzdetfurth funktionieren

In Bad Salzdetfurth werden die Abwassergebühren in zwei Bereiche aufgeteilt:

  1. Schmutzwassergebühr: Diese Gebühr wird weiterhin auf Basis des Frischwasserverbrauchs ermittelt. Es wird davon ausgegangen, dass die Menge des verbrauchten Wassers in etwa der Menge des eingeleiteten Schmutzwassers entspricht.
  2. Niederschlagswassergebühr: Diese Gebühr wird anhand der Größe der bebauten und befestigten Flächen auf Ihrem Grundstück berechnet, von denen Regenwasser in die städtische Kanalisation abfließen kann. Dabei werden auch sogenannte Abflussbeiwerte berücksichtigt, die angeben, wie viel Regenwasser von den jeweiligen Oberflächen tatsächlich abgeleitet wird.

Vorteile

  • Faire Kostenverteilung: Das Gebührensplitting sorgt für eine gerechtere Verteilung der Kosten, da jeder Grundstückseigentümer entsprechend seiner tatsächlichen Belastung der Abwasseranlagen beiträgt.
  • Anreiz zur Entsiegelung und Regenwassernutzung: Das System schafft einen finanziellen Anreiz für Grundstückseigentümer in Bad Salzdetfurth, versiegelte Flächen zu reduzieren oder Regenwasser auf dem eigenen Grundstück zu versickern oder zu nutzen, beispielsweise durch Zisternen. Dies kann sich positiv auf die Niederschlagswassergebühr auswirken.
  • Umweltschutz: Weniger versiegelte Flächen tragen zu einem besseren lokalen Wasserhaushalt bei und können die Kanalisation bei Starkregenereignissen entlasten – ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf den Klimawandel.

Umsetzung in Bad Salzdetfurth

Die Stadt Bad Salzdetfurth erfasst aktuell die relevanten bebauten und befestigten Flächen, um eine korrekte Berechnung der Niederschlagswassergebühren zu gewährleisten. Hierbei werden aktuelle Luftbilder ausgewertet. Das Ergebnis dieser Auswertung wird durch Erklärungen der Grundstückseigentümer bestätigt bzw. ergänzt. Die entsprechenden Anschreiben werden nach und nach versandt.

Fazit

Die Einführung des Gebührensplittings ist ein wichtiger Schritt hin zu einer gerechteren und nachhaltigeren Abwasserwirtschaft in Bad Salzdetfurth. Es trägt dazu bei, die Kosten fair zu verteilen und gleichzeitig Anreize für einen verantwortungsvollen Umgang mit Regenwasser zu schaffen. Die Stadt erhält dadurch keine höheren Einnahmen, da das derzeitige Aufkommen nur anders verteilt wird.


15.05.2025